18.02.2025

Grundschulkinder und Eltern für Internet und KI fit machen

1,7 Millionen Förderung für Entwicklung von Bildungsprogramm

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert mit 1,7 Millionen Euro ein neues Projekt der Universitäten Bielefeld und Paderborn, der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung Ostwestfalen (kefb) und eines Vereins für digitales Lernen. Die Wissenschaftler*innen des Projekts entwickeln ein Bildungsprogramm, das digitale Kompetenzen in Familien stärkt. Grundschulkinder und ihre Eltern sollen im Umgang mit Internet und KI geschult werden.

Das auf vier Jahre angelegte Projekt „Gemeinsam online: Suchen.Finden.Verstehen“ verbindet erstmals systematisch die Medienbildung in Familie und Schule. „Bisherige Studien zeigen, dass Kinder ihre digitalen Fähigkeiten vor allem im häuslichen Umfeld entwickeln. Dennoch konzentrieren sich die meisten Bildungsangebote ausschließlich auf den schulischen Kontext“, sagt die Koordinatorin des Verbundprojekts, Professorin Dr. Anna-Maria Kamin von der Universität Bielefeld. Die Erziehungswissenschaftlerin betont, wie wichtig es sei, Internetquellen und die Ergebnisse von KI-gestützten Anwendungen kritisch zu hinterfragen. Daher sollen Kinder und Eltern im Projekt zum Beispiel gemeinsam erarbeiten, mit Fake News und Missinformation umzugehen.

Benachteiligte Familien im Fokus

Die Universität Bielefeld entwickelt die medienpädagogischen Grundlagen und Konzepte für das Bildungsprogramm. Die Universität Paderborn bringt ihre Expertise zu Family Literacy ein, durch ein Team unter Leitung von Professorin Dr. Heike M. Buhl. Beide Standorte übernehmen gemeinsam die wissenschaftliche Evaluation durch standardisierte Befragungen und qualitative Interviews sowie teilnehmende Beobachtungen.

Die Katholische Erwachsenen- und Familienbildung Ostwestfalen wird für die Umsetzung in die Praxis verantwortlich sein. „Wir kennen die Zielgruppen und deren Bedürfnisse und können das Angebot daher passgenau abstimmen und Dozierende entsprechend ausbilden“, so Anne Jungkamp, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Familienbildnerin das Projekt in der kefb betreut.

Die Zielgruppen sind vor allem Familien, die bisher wenig Zugang zu medienpädagogischen Angeboten hatten, aber großes Interesse am Umgang mit digitalen Medien haben. Das Projekt achtet daher darauf, Familien in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen.

Der Verein Neue Wege des Lernens erstellt die digitalen Lernmaterialien und sorgt für die technische Umsetzung der Bildungsangebote. Das Programm wird gemeinsam mit der Katholischen Erwachsenen-und Familienbildung Paderborn erarbeitet und dort in drei Durchgängen erprobt. Alle Konzepte und Materialien werden so aufbereitet, dass sie auch in anderen Einrichtungen der Familienbildung eingesetzt werden können. Das Projekt läuft von Januar 2025 bis Dezember 2028.

Die Projektverantwortlichen (v.li.): Prof’in Dr. Dorothee M. Meister (Uni Pader-born), Prof’in Dr. Anna-Maria Kamin (Uni Bielefeld), Prof’in Dr. Heike M. Buhl (Uni Paderborn); dahinter Volker Wittenbröker (Neue Wege des Lernens e.V.) und D. Burghardt (kefb Erzbistums Paderborn). Ref: Lisa Junghans-Seefeldt und Vanessa Jaenke (Uni Bielefeld) Nicole Kieselbach (neue Weige des Lernens e.V.) Lisa Jungkeim (Uni Paderborn)  Anne Jungkamp (kefb Paderborn) Foto: Universität Bielefeld