„Schon große Pläne für die kommenden Jahre“ – das Projekt Raum vor Ort feiert seinen zehnten Geburtstag
„Ein Leuchtturm, an dem sich lernen lässt, wie die Verstetigung innovativer Ansätze gelingt und der an der Lebenswelt der Menschen ansetzt“ – so beschreiben Nora Oertel Ribeiro und Sara Verspohl das Projekt Raum vor Ort (RvO) zu seinem zehnten Geburtstag.
Am 15. Juni haben die beiden Bildungsreferentinnen der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung An der Ruhr (kefb) im Erzbistum Paderborn gemeinsam mit Kolleg:innen der Stadtteil-Schule Dortmund, zahlreichen Ehrenamtlichen und Gästen aus dem Quartier in der Missundestraße das zehnjährige Bestehen des Raum vor Ort gefeiert. Viele Menschen aus der Nachbarschaft und darüber hinaus sind gekommen, um an den Ständen des Projektes und befreundeter Initiativen zu feiern, was man in zehn Jahren geschafft hat.
Bei bestem Wetter waren das Senioren- und das Familienbüro Innenstadt-Nord ebenso dabei wie der Caritasverband Dortmund, der Verein Schleswiger Viertel e.V., die Mosaikwerkstatt im Missundehof und Amen Juvlja Mundial. Auch das Projekt Data2Resilience, ein Forschungsprojekt der Ruhr-Universität Bochum und Leibniz Universität Hannover, das sich auf die Verbesserung der Resilienz von Dortmund gegenüber dem Klimawandel konzentriert, war vor Ort mit einem Stand. Für Besucher:innen, gab es viele Mitmach-Angebote, kulinarische Köstlichkeiten und Gelegenheiten zu verweilen und ins Gespräch zu kommen.
„Über zehn Jahre ist es uns gelungen, aus einem auf ein Jahr befristeten Projekt ein Regelangebot zu schaffen, das ein wichtiger Anlaufpunkt für unzählige Menschen im Ankunftsstadtteil Nordstadt ist“, resümiert Nora Oertel Ribeiro. „Sehr bewusst besetzen wir im Raum vor Ort einen Status zwischen informellem Treffpunkt für die Nachbarschaft mit muttersprachlichen Kontaktmöglichkeiten und institutionalisierter Regelstruktur. Verbunden mit unserem bedarfsorientierten, sozialräumlichen Bildungsansatz bieten wir vielen Menschen und insbesondere Familien, die Möglichkeit sich über unsere Angebote zu vernetzen und wichtige Kompetenzen für das Leben in Dortmund zu entwickeln. Und dass wir das seit zehn Jahren tun, ist für uns ein guter Grund zu feiern – interkulturell, inklusiv und Generationen übergreifend wie alle unsere Angebote.“
Für das Fest wurde die Straße gesperrt und Grünbau und Dobeq hatten die Stadtteilbühne aufgebaut und für den passenden Sound verkabelt. Die Musik reichte von rumänischer Folklore mit Eva und Filipe über den Reggae von Mandenrasta Bouba Kan und den Sprechchor Dortmund bis zum Folk-Pop der Band Chilek – ein breites Spektrum, das für beste Laune bei einem bunten Publikums sorgte. „Wir bedanken uns bei den Musiker:innen und den spontanen Sänger:innen aus dem Quartier, aber natürlich auch bei unserem Team, unseren Unterstützer:innen und den vielen Gästen aus der Nachbarschaft“, freut sich Bildungsreferentin Sara Verspohl über den enormen Zuspruch. „Das hat uns noch einmal stark motiviert und wir haben schon große Pläne für die kommenden Jahre.“
So soll der Raum vor Ort zukünftig natürlich weiterhin niedrigschwellige Bildungsarbeit im Sozialraum betreiben, die Qualifizierung und den Einsatz von Multiplikator:innen vorantreiben und die partizipative und vernetzende Bildungsarbeit mit lokalen Initiativen und Organisationen fortsetzen. Dazu engagiert sich der Raum vor Ort und die kefb An der Ruhr auch im Projekt Missundehof, um die räumlichen Bedingungen für die eigene Arbeit und die Lebensbedingungen für Menschen im Quartier perspektivisch weiter zu verbessern.
Fazit im Team des Raum vor Ort nach dem Straßenfest ist übrigens: Es wird wohl auch das 11. Jahr Raum vor Ort im Jahr 2025 mit einem Sommerfest, Musik, Tanz und vielen Aktionen in der Missundestraße gefeiert werden – Mitmach-Ideen dazu sind ab sofort willkommen!