Abraham und Sara
Unterwegs mit den Erzeltern Israels (Gen 11-24)
Die Erzählungen über das erste Erzeltern-Paar, dem dann Isaak und Rebekka und Jakob mit Rahel und Lea nachfolgen, entwerfen nicht nur im Format der Familiengeschichte ein Miniaturbild der Geschichte Israels mit seinem Gott. Auch als Erzählungen, die grundlegende persönliche und zwischenmenschliche Konflikte bearbeiten, sind sie von überzeitlicher Gültigkeit.
Die Lebensreise von Abraham und Sara führt sie von Ur im Zweistromland nach Kanaan, dann nach Ägypten und wieder zurück ins verheißene Land. Dabei erleben wir sie als Figuren von großer Glaubensstärke, die besonders Abraham den Ehrentitel »Vater des Glaubens« hat zuwachsen lassen. Wir begegnen ihnen in den lebendigen, dichten Szenen dieses »Roadmovies« freilich auch in tiefen Krisen, in Schwäche und Versagen. Gerade in dieser ihrer Ambivalenz werden sie aber zu Identifikationsfiguren und sind keine entrückten, unerreichbaren Lichtgestalten. Deshalb vermögen sie uns auch heute noch zu bewegen und in Bewegung zu bringen bei Suchbewegungen nach dem richtigen Handeln und bei den Fragen und Herausforderungen des Glaubens.
Zu den ausgewählten Episoden, die im Rahmen der Bibeltheologischen Tage in der Karwoche gemeinsam zu erschließen gesucht werden, gehören die Berufung Abrahams, Gottes Bundesschluss und die Stiftung der Beschneidung, die Geburt Ismaels als Sohn Abrahams und der ägyptischen Magd Hagar, Gottes Besuch bei Sara und Abraham in Mamre und die abgründige, vieldeutige Erzählung von der Opferung oder »Bindung« Isaaks. Viele, ja am Ende alle diese Episoden haben tief auf die Evangelien ausgestrahlt, von der Kindheitsgeschichte bis zur Passion. Und sie alle erfreuen sich einer überreichen Wirkungsgeschichte in Theologie, Kunst und Frömmigkeit, beispielsweise im Rahmen der sog. »typologischen Deutung« des Alten Testaments, die Figuren und Ereignisse der jüdischen Bibel als Vorausbilder auf das Leben, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi begreift: Wenn etwa Isaak das Holz für das Brandopfer auf den Berg Morija trägt, dann wird das noch heute im Oberammergauer Passionsspiel zum »Lebenden Bild«, das dem Kreuzweg Jesu vorgeschaltet ist und auf diesen vorausdeutet.
Referent:
Prof. em. Dr. Reinhold Zwick, bis 2020 Professor für »Katholische Theologie und ihre Didaktik, Schwerpunkt: Biblische Theologie« an der Universität Münster; Arbeitsschwerpunkt u.a.: das Verhältnis von Theologie und Film
Teilnahmebeitrag pro Person:
- inkl. Verpflegung und Unterkunft:
EZ 259 / DZ 229 (196 / 181) €
- inkl. Verpflegung, ohne Unterkunft: 133 €
Teilleistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, können nicht abgezogen werden, weil die Berechnungen auf einer Pauschalkalkulation beruhen.
Ausfallkosten:
- bei Rücktritt 13 bis 2 Tage vor Veranstaltungsbeginn: 80 %
- bei späterem Rücktritt/Nichtteilnahme/vorzeitigem Beenden der Teilnahme: 100 %
Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.
Tagungsleitung:
- Tg.Nr.:
- K05SCRB001
- Theologie und Philosophie
- Frei
-
Anmeldeschluss:
01.04.2022 - Tagungssekretariat:
-
- Manuela Siepmann
- 02304 477-153
- 02304 477599
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