Seit heute, 15.02.2022, ist Barbara Leufgen die neue Direktorin der Landvolkshochschule Hardehausen. Sie tritt damit die Nachfolge von Msgr. Uwe Wischkony an, der seit dem 01.12.2021 als Seelsorger in Steinheim (Kreis Höxter) tätig ist. Zum ersten Mal in der über 70jährigen Geschichte des Hauses übernimmt damit kein Priester, sondern eine Laiin die Führung. Wohl hatte sich ihre Berufung angedeutet, aber diese Entscheidung ist für sie, für das Team und für Hardehausen der Beginn einer neuen Etappe.
Liebe Barbara, was war Deine erste Reaktion, als Du die Zusage für die Direktion bekommen hast?
Ich habe mich gefreut, aber gleichzeitig auch die Verantwortung gespürt, die diese Aufgabe mit sich bringt. Mir ist sehr bewusst, dass eine große Aufgabe mit besonderen Herausforderungen auf mich zukommt.
Was bedeutet es für dich, als erste Frau an der Spitze der Landvolkshochschule zu stehen und damit die Nachfolge einer Reihe von Priestern anzutreten?
Für mich ist nicht das Besondere, dass eine Frau die Leitung übernimmt, sondern dass es jetzt kein Priester mehr sein wird. Die Zusammenarbeit von Seelsorge und Bildung in Hardehausen ist mir sehr wichtig. Immer wieder suchen Gäste oder Mitarbeitende in bestimmten Seminarsituationen einen Seelsorger als Gesprächspartner. Alle anderen Leitungsaufgaben können gut von Laien, selbstverständlich also auch von Frauen übernommen werden. Unseren zukünftigen geistlichen Rektor, Dr. Peter Jochem, konnte ich bereits kennenlernen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm und wünsche mir, dass es uns gelingt die Anliegen unserer Gäste im Bereich Bildung und Seelsorge gemeinsam gut zu versorgen.
Du hast von besonderen Herausforderungen gesprochen. Welche meinst Du damit?
Zunächst sehe ich die Herausforderung, die Landvolkshochschule im großen Wandlungsprozess mit einem neu aufgestellten Team in die Zukunft zu begleiten. Der Weiterbildungsbereich verändert sich kontinuierlich. Ich möchte, dass wir uns zukunftsfähig aufstellen, am Puls der Zeit bleiben, die Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden gut wahrnehmen und passende Angebote aufstellen und neu entwickeln. Und schließlich ist der Umbau eine gewaltige Aufgabe. Die Landvolkshochschule soll nach dem Umbau so aussehen, dass sich unsere Gäste wohlfühlen und den besonderen Charme und Geist von Hardehausen weiterhin spüren können.
Worauf freust Du Dich bei dieser Aufgabe besonders?
Die Herausforderung ist zugleich meine Freude. Am meisten freue ich mich darauf, die Zukunft mitgestalten zu können, gerade in diesen besonderen Zeiten. Mir macht es großen Spaß an der Entwicklung von neuen Ideen und Strategien für die Landvolkshochschule beteiligt zu sein.
Welche Ziele liegen Dir für die kommenden Jahre besonders am Herzen?
Unser Motto lautet: „Wir ermutigen Menschen, das Leben auf dem Land mitzugestalten.“ Daraus ergibt sich das erste und wichtigste Ziel: Für alle Menschen in ländlichen Räumen ein attraktives Bildungsprogramm anzubieten. Dabei spielen unsere beiden Schwerpunkte Landwirtschaft und Landpastoral eine besondere Rolle. Es ist kein Geheimnis, dass mir unser Grundkurs besonders am Herzen liegt. Ich wünsche mir, dass es uns gemeinsam gelingt auch in den nächsten Jahren junge Menschen für unseren Sechswochenkurs zu begeistern.
Die Landvolkshochschule lebt von den unterschiedlichen Mitarbeitenden, die gemeinsam das Weiterbildungsangebot ermöglichen. Mir liegt das Team sehr am Herzen. Ich möchte dazu beitragen, dass wir gut zusammenarbeiten, alle ihre Talente einbringen und weiterentwickeln können. Gemeinsam möchten wir die Herausforderung bewältigen, dass wir trotz Corona, Umbau und internem Organisationsentwicklungsprozess den Kontakt zu unseren Gästen lebendig halten und pflegen. Denn um sie geht es letztlich und zu allererst.
Die Landvolkshochschule in 5 Jahren – nach Corona und nach dem Umbau. Welches Bild hast Du vor Augen?
In 5 Jahren freue ich mich darauf, dass der Umbau gut verlaufen und das Gelände neu gestaltet sein wird. Zusammen mit dem Jugendhaus und dem Gästeservice und Hausmanagement haben wir die Chance für Menschen aus allen Generationen, ein interessantes Bildungs- und Tagungsangebot anbieten zu können. Hardehausen kann ein besonderer pastoraler Ort in unserem Erzbistum sein. Mein größter Wunsch ist, dass es uns gelingt in Hardehausen weiterhin Sehnsucht- und Heimatort für viele Menschen zu sein.
Vielen Dank, liebe Barbara, für dieses Interview. Der Freundeskreis wird sehr gespannt sein, Dich in Deiner neuen Rolle kennenzulernen. Dafür wünschen wir Dir alles Gute, viel Freude und Erfolg, also Gottes reichen Segen.