Am 04.07.2019 las der Theologieprofessor Daniel Bogner aus seinem Buch „Ihr macht uns die Kirche kaputt … - … doch wir lassen das nicht zu!“. Fast 50 Interessierte versammelten sich in der Bonifatius-Buchhandlung in Paderborn. Präzise und anschaulich formulierte Bogner, welches aus seiner Sicht die aktuellen Probleme der Kirche sind, welche Beobachtungen und Erfahrungen ihn zu dieser Kritik veranlassten und welche Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten sich daraus ergeben können.
Im Fokus seiner Kirchenkritik stand die Rechtsordnung der Kirche. Gerade im Vergleich zu unserer demokratisch geprägten Gesellschaft, gleichen die Strukturen der katholischen Kirche vielmehr einer absolutistischen Monarchie, so Bogner. Nicht Gewaltenteilung, sondern Gewaltenhäufung sei in der Kirche Realität. Mangelnde Partizipation, Ungleichbehandlung und Abhängigkeit waren außerdem Stichworte, die der Autor mit dem wachsenden Vertrauensverlust und der so genannten Selbstzerstörung der Kirche in Verbindung brachte.
Kirche muss mit der Zeit gehen, um sich selbst treu zu bleiben und offen sein für die Impulse und Strömungen ihrer Zeit, in der sie agiert. Denn nur so könne die Institution Kirche innerhalb der Gesellschaft relevant, bedeutend und dialogfähig bleiben. Konkret angesprochen wurden somit nicht nur katholische Laien, welche im Rahmen der ihnen zugelassenen Möglichkeiten bereits mitdiskutieren, wie der intensive Austausch im Anschluss an Daniel Bogners Lesung zeigte. Der Appell Bogners richtete sich vor allem auch an Bischöfe, welche durch das mutige Verlassen bisheriger Wege auf Systemänderungen innerhalb der Kirche drängen und somit Laien an wichtigen Entscheidungen beteiligen könnten und letztendlich offen sein sollten für die Anliegen ihrer Zeit.