Mit Staffelei, Farbpalette und Pinsel raus in die Natur: Am 30. Juni fand in der Katholischen Akademie Schwerte ein Pleinair-Kunstworkshop mit Matvey Slavin statt. Der Künstler hat Anfang Mai sein Artist-in-Residence-Stipendium in der Akademie angetreten und arbeitet für drei Monate zum Jahresthema „emotion – was bewegt“. „Pleinair“ bezeichnet die Malerei draußen in der Natur: Unter freiem Himmel wird ein Ausschnitt aus der Landschaft auf der Leinwand festgehalten. Beim Malen müssen der Wechsel von Licht und Schatten sowie eine Änderung des Farbspiels mit eingeplant werden.
In einer kurzen Einführung erklärte Matvey Slavin die Techniken der Landschafts-Malerei: Wie male ich „pastos“, also mit dick aufgetragener Farbe? Wo muss ich eine „Lasur“ verwenden, eine Farbschicht, die sich wie ein Schleier über die Motive darunter legt? Mit Leinwand und Farben im Schlepptau, konnte sich dann jede der acht Teilnehmerinnen einen festen Platz auf dem Akademie-Gelände suchen. Stefanie Lieb, Studienleiterin für Kunst und Kultur an der Akademie, und der Künstler selbst nahmen auch teil.
Die erste Herausforderung bestand darin, ein interessantes Motiv zu finden, mit dem jede von uns sich gern die folgenden sieben Stunden beschäftigen wollte. Dabei mussten wir verschiedenes beachten: Das Bild sollte einen Hintergrund, einen Mittelgrund und einen Vordergrund haben. Auch ein spannendes Element im Bild sollte es geben, einen „Blickfang“. Bei dem warmen Wetter empfahl sich außerdem ein schattiges Plätzchen.
Die zweite Herausforderung: Das Vorzeichnen ohne Bleistift! Mit wenig Farbe und einem fast trockenen Pinsel mussten wir nun zunächst die Konturen auf die Leinwand bringen. Gar nicht so einfach! Dann sollten wir das Bild mit einer hellen Farbe grundieren. Laut Matvey Slavin half dies „gegen die Angst vor der weißen Leinwand“.
Die dritte Herausforderung: Der Wind. Bei einigen fiel die Leinwand um, so dass Grashalme und Tannennadeln Teil des Bildes wurden. Auch die Farbpaletten auf dem Beistelltisch wehten weg, wenn man sie nicht richtig befestigte. Dann der Wechsel von Licht und Schatten: Wer vormittags noch im Schatten stand, wurde nachmittags vielleicht schon von der Sonne geblendet.
Am Abend hatten wir alle Herausforderungen – mit Hilfe von Matvey Slavins guten Tipps – gemeistert und konnten uns gegenseitig unsere Werke präsentieren. Spannend waren dabei die unterschiedlichen Motive und Stile. Der Kurs hat allen nicht nur sehr viel Spaß gemacht, es gab auch Erfolgserlebnisse: Am Ende des Tages konnte jede Teilnehmerin ihr fertiges Bild mit nach hause nehmen.
Weitere Infos unter:
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