In der Auseinandersetzung mit modernen pädagogischen Themen begegnet einem ein Begriff seit Jahren in unterschiedlichen Kontexten immer wieder: „Adultismus“. Gemeint ist damit die Machtungleichheit, die zwischen Kindern und Erwachsenen besteht und die unter anderem die Diskriminierung der Kinder allein aufgrund ihres Alters zur Folge hat. Konkret bedeutet dies, dass Kinder in ihrem Alltag täglich in verschiedenen Situationen adultistischen Verhaltensweisen und Strukturen ausgeliefert sind – auch in Kita, Krippe und Kindertagespflege. Das adultistische Verhalten Erwachsener erfolgt dabei häufig unbewusst und im schlimmsten Fall unreflektiert. Viele Erwachsene beschämen Kinder, übergehen ihre körperlichen und emotionalen Grenzen, nutzen Strafen unter dem Deckmantel von „Konsequenzen“ und üben so auf vielfältige Weise Macht aus. Sätze wie „Stell dich nicht so an!“, „Das war doch gar nicht schlimm!“ oder „Dafür bist du noch zu klein!“ bringen genau das zum Ausdruck. All das hat schwerwiegende Folgen für die Seele und das Selbstbild des Kindes. Daher braucht es pädagogische Fachkräfte, die ebendiese Machtausübung seitens der Erwachsenen erkennen, thematisieren und ihnen adäquat begegnen. In diesem zweitägigen Seminar setzen Sie sich nicht nur mit allgemeinen Erscheinungsformen von „Adultismus“ auseinander, sondern legen die Lupe auch speziell auf die Arbeit in Ihrer Einrichtung, sodass Sie die Erkenntnisse direkt im Anschluss von der Theorie in die Praxis transportieren und so zur Stärkung einer kind- und bedürfnisorientierten Pädagogik beitragen können, die auch die Wahrung der Kinderrechte fokussiert.
30.01.2025 09:00 Uhr – 31.01.2025 16:30 Uhr
„Stell dich nicht so an!“ – Adultismus in der Kita erkennen und verändern
Dozierende/r
- Beatrice Gievers (Kindheitspädagogin B.A., Berufspädagogin M.A.)